Prof. Dr. Edwin Donaubauer †Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Edwin Donaubauer (geb. am 11.08.1932 in Salzburg), seit 1981 Mitglied des FUST-Tirol, ist am Sonntag, den 18. März 2012, nach schwerer Krankheit in Wien verstorben. Donaubauer war 40 Jahre lang eine der Säulen der Forstlichen Bundesversuchsanstalt in Wien (dem jetzigen BFW). Er hat deren Aufstieg zu einer weltweit anerkannten Institution der Waldforschung entscheidend geprägt - von Beginn an als junger Wissenschaftler bis zu seiner Pensionierung 1995 als Institutsleiter und stellvertretender Direktor. Er hat die Immissionsforschung und Forstchemie am Institut für Forstschutz des BFW aufgebaut und wichtige Initialzündungen im Bereich der Immissionsforschung gesetzt. Er betreute zahlreiche Projekte zur Waldökosystemforschung und prägte in den 1980er Jahren die Diskussionen zum Waldsterben. Besonders in Erinnerung ist seine stets fachkritische Stellung, die ihm nicht immer Sympathie einbrachte, sich aber später als richtig herausstellte. Langjährige Tätigkeit in internationalen Organisationen, wie IUFRO oder FAO entsprachen seiner weltoffenen Einstellung. Er war auch Mitbegründer der weltweit wichtigsten forstpathologischen Zeitschrift European Journal of Forest Pathology (jetzt Forest Pathology). Seit 1976 war er zusätzlich an der Universität für Bodenkultur als Lehrbeauftragter in seinem Spezialgebiet Phytopathologie tätig. Sein fachliches Spektrum war äußerst vielfältig. Seit 1981 war Prof. Donaubauer Mitglied im fachlichen Lenkungsausschuss des FUST Tirol. Im FUST-Projekt betreute er viele Diplomarbeiten und setzte sich für die Immissionsmessung im Achental ein. Ein besonderes Anliegen waren ihm aber die Wald-Wild-Wechselwirkungen, vor allem die Verbissbelastung durch Schalenwild bei verschiedenen forstlichen Bewirtschaftungsformen im Privat- und Staatswald. Die ersten Kontrollstreifen (Trakte) mit einer Länge von 500 m wurden bereits zu Beginn der 80er Jahre angelegt und der Forstlichen Bundesversuchsanstalt betreut. Sein wildökologisches Gedankengut brachte er in die Berichtsbände der Versuchsanstalt und des FUST. Er setzte wichtige wildökologische Impulse für die Österreichische Waldinventur (methodische Entwicklung, Interpretation der Ergebnisse). Sein integratives, stets konstruktiv-kritisches Wesen, sein ganzheitlicher, ökologischer Blickwinkel waren weitgehend frei von beengenden Ideologien. Nicht nur seine Studenten erlebten ihn als herausragenden Pädagogen, der es verstand, selbständiges, kritisches Denken mit dem für ihn typischen spontanen Witz einprägsam zu vermitteln und sich nicht vom „Mainstream-Denken“ blenden zu lassen, auch durch kritische Hinterfragung wissenschaftlicher Ergebnisse. Für das FUST-Team ist es eine Ehre, eine Persönlichkeit wie Edwin Donaubauer so lange in seinen Reihen gehabt zu haben. Donaubauer hat den FUST über Jahrzehnte maßgeblich mitgeprägt. Seine ausgleichende Art hat in kritischen Phasen sehr geholfen, denn es gab auch Zeiten wo manches festgefahren schien, aber Edwin Donaubauer bemühte sich stets um die Fortführung des Projektes im Interesse für „die Alpine Umwelt“. Vielen Dank Edwin. Für den FUST-Tirol |