Examensarbeiten → Themenvorschläge / Angebote

Der FUST-Tirol unterstützt aktiv Diplom-, Master- und Dr.-/Ph.D.-Arbeiten (→ Beispiele). Dafür stellt er die umfangreichen und vielfach in langjährigen Zeitreihen vorliegenden Erhebungsdaten zur Wald- und Wildentwicklung aus dem Achental zur Verfügung. Zudem unterstützt er Messungen vor Ort durch administrative und organisatorische Hilfestellungen und stellt Unterkunftsmöglichkeiten zur Verfügung. Durch die im FUST involvierten Wissenschaftler können die Arbeiten auch aktiv betreut oder mitbetreut werden. Kontakt über das FUST-Büro in Achenkirch.

Derzeit werden folgende Themen angeboten:


Thema: Waldausdehnung

Waldausdehnung_Christl-SkialmIn den letzten Jahrzehnten ist es zu tiefgreifenden ökonomischen und sozialen Veränderungen gekommen, die zu großflächigen Landnutzungsänderungen in den Berggebieten geführt haben. Gerade die Extensivierung und Brachlegug von Grenzertragsflächen führt zu einem raschen Aufkommen von Sträuchern und mittelfristig auch zu einem Einwandern von Bäumen. Das Ziel dieser Studie sollte dementsprechend die Analyse der natürlichen Wiederbewaldung in Abhängigkeit von Bewirtschaftungsänderung sein. Als hemmende Faktoren sollten die Beweidung durch Nutztiere, der Wildverbiss, Schneegleiten und Lawinenanbgänge berücksichtigt werden. – Projektgebiet: Achental.


Thema: Wild und Biodiversität I

Wild_und_Biodiversität_1Schalenwildverbiss ist eine natürliche Begleiterscheinung der Waldentwicklung. Seit Jahrtausenden haben sich Wild und Wald als Bestandteile desselben Ökosystems gemeinsam entwickelt und wechselseitig angepasst.
Der Jungwuchs des Waldes ist von Natur aus ein wesentlicher Bestandteil der Nahrungsbasis des Schalenwildes. In einer Studie soll untersucht werden, inwieweit zwischen wildbeeinflussten Flächen und Wildausschlussflächen Unterschiede in der Verjüngungsdynamik und in der Vegetationszusammensetzung bestehen. Es soll ein besonderer Schwerpunkt auf die Beeinflussung der Unterwuchsvegetation gelegt werden. – Projektgebiet: Achental, Unterinntal.


Thema: Wild und Biodiversität II

Wild_und_Biodiversität_2Der Wald ist ein dynamisches Ökosystem, welches durch externe Umweltparamter beeinflusst wird. Gerade die aktuelle und historische Nutzung in Form der Waldnutzung und Jagd, aber auch topographische und klimatische Faktoren wirken sich nachhaltig auf die Waldstruktur und –zusammensetzung aus.
Im FUST liegt dazu eine Vielzahl an historischen Vegetations- und Wilderhebungen des Jagdreviers Achenkirchen vor. Diese Planquadraterhebungen sollen aufgearbeitet und flächig hinsichtlich der treibenden Faktoren ausgewertet werden. Damit läßt sich ein besseres Prozessverständnis erzielen, welches auch die Basis für einen wissenschaftlich fundierten Diskussionsprozess zwischen wichtigsten Akteuren (Forst- und Landwirtschaft, Jagd, Tourismus) im Tal dienen kann. – Projektgebiet: Achenkirch


Thema: Landschaftsentwicklung im Achental

AchentalDas heutige Erscheinungsbild unserer Landschaft ist eine Momentaufnahme in einem Entwicklungsprozess. Sie wird durch eine ganze Reihe verschiedener Standort- und Nutzungsparameter gesteuert. Im Rahmen dieser Arbeit soll die landschaftliche Entwicklung des Achentals analysiert werden.
Als Grundlage stehen aktuelle und historische Orthophotos (1980-2010), und historische Luftbilder (1950-1960 und 1970-1980) und die 3. oder Franziskojosephinische Landesaufnahme (1869-87) zur Verfügung. Zur repräsentativen Erfassung und Beschreibung der Landschaftsänderungen werden 4 Landschaftsindikatoren herangezogen: die Kulturform, der Lebensraumbestand, die Ausstattung der Landschaft mit Strukturelementen und der Zersiedelungsgrad. – Projektgebiet: Achental


Thema: Veränderung der Habitateignung für Raufußhühner

RauhfusshuehnerBei vielen Vogelarten kam es im Alpenraum in den vergangenen Jahrzehnten zu starken Schwankungen in deren Beständen. Speziell bei den Raufußhühnern zeigt sich in vielen Regionen ein negativer Trend. Gründe dafür liegen vor allem in der Veränderung ihres Lebensraumes, Land- und Forstwirtschaft sowie Jagd und Tourismus, die nachhaltig auf die Lebensraumbedingungen der Raufußhühner einwirken. Aber auch Klimawandel und Stickstoffeinträge haben Einfluss auf das Nahrungsangebot und die Attraktivität der Habitate. Im Rahmen der angestrebten Arbeit soll die Bestandsentwicklung der Raufußhühner mit der landschaftlichen Entwicklung des Achentals in Verbindung gebracht werden. Als Grundlage stehen neben Bestandeszählungen auch aktuelle und historische Orthophotos (1980-2010), und historische Luftbilder (1950-1960 und 1970-1980) und die 3. oder Franziskojosephinische Landesaufnahme (1869-87) zur Verfügung. Die Auswertung erfolgt über eine GIS-gestützte Habitatmodellierung. – Projektgebiet: Achental. → Weitere Details


 

Auswahl bisheriger Examensarbeiten

Haben Sie ein interessantes Thema, dessen Bearbeitung in den Rahmen der Tätigkeiten des FUST-Tirol passen oder gemeinsam durchgeführt werden könnte ? Dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme und vermitteln gerne einen Ansprechpartner!

Auswahl bisher fertiggestellter und bereits in der Buchreihe des FUST-Tirol "Alpine Umwelt" publizierter Examensarbeiten:


ReheDr. Ernst Partl befaßte sich in seiner Dissertation mit der Synthese von Analyseergebnissen aus verschiedenen Fallstudiengebieten, Reheum daraus grundsätzliche Zusammenhänge zwischen Wald als Habitat und Rehwild als forstlicher Standortfaktor in einem Modell abzubilden. Hierbei wurden bisher wenig beachtete, aber wichtige Schnittstellen zwischen Waldstruktur, Wildschadensproblematik, Wildtiermanagement und Erfolgskontrolle aufgegriffen, am Beispiel des Systems "Wald – Reh" gründlich analysiert und in das Expertensystem "Wildökologie – Waldverjüngung" integriert.

→ Ergebn. d. Forschungsproj. Achenkirch, Teil XL (2002) A 150; 86 S. → Info


Alpen AnsichtDr. Ewald Galle schloss mit seiner Arbeit über "Das Übereinkommen zum Schutz der Alpen (Alpenkonvention) und seine Protokolle" eine
wichtige Lücke. Über die Entstehung der Alpenkonvention, ihre Alpen AnsichtOrgane und den von ihr erfaßten Alpenraum war bisher nur wenig veröffentlicht, ebenso fehlte es an einer übersichtlichen Darstellung dieses völkerrechtlich verbindenden Rahmenvertrages und seiner, die eigentliche Substanz bildenden Protokolle. Die Arbeit ist eine wichtige Hilfe auch für die Arbeit von Behörden und Organisationen, weil sie nicht aus der Sicht einer nationalen Delegation gefärbt ist und insbesondere auch die Gesichtspunkte der Nicht-Regierungs-Organisationen berücksichtigt. Das Vorwort schrieb Dr. W. E. Burhenne (FUST).

→ Beiträge zur Umweltgestaltung, Teil XXXIX (2002) A 148; 276 S. → Info


WaldtraktDie Dissertation von Dipl.-Ing. Dr. Heimo Schodterer trägt den Titel "Grundlagen für die Beurteilung der Wildschaden an der Verjüngung im österreichischen Wald im Rahmen der Österreichischen Waldinventur". Herr Dr. Schodterer hatte sich der heiklen Frage der Objektivierung der Wildschadensbeurteilung durch die Herleitung operationaler SOLL-Werte und einen systematischen SOLL-IST-Vergleich angenommen. WaldtraktEr behandelte damit ein Thema, das sich aufgrund der Forschungsarbeiten im FUST-Projekt Achenkirch/Tirol als vordringlich notwendig für eine effiziente Lösung der Wald-Wild-Problematik herausgestellt hat. Die Untersuchung erbrachte neue Erkenntnisse und einen objektiveren Zugang zu einem oft emotional gehandhabten Themenbereich. Die Arbeit enthält zahlreiche Erkenntnisse mit unmittelbarem praktischem Wert im Hinblick auf eine bessere und objektivere Erfassung und Beurteilung des Wildeinflusses auf die Waldvegetation, insbesondere für die Anwendung in der Österreichischen Waldinventur. (F. Reimoser, E. Donaubauer).

→ Ergebn. d. Forschungsproj. Achenkirch, Teil XXXVIII (2001) A 145; 188 S. → Info


Gams2Ziel der Diplomarbeit von Peter Kapelari ("Hänge- und Paragleiter - eine Bedrohung für das Gamswild?") war es, die Auswirkungen des Flugsportes auf das Gamswild objektiv zu ergründen und die Standpunkte der verschiedenen lnteressensgruppen darzustellen. Zu diesem Zweck wurden Beobachtungen und Versuchsflüge am fast nie beflogenen Christlumkopf in Achenkirch (Tirol) und am sehr intensiv beflogenen Loser in Altaussee (Steiermark) durchgeführt und mit Beobachtungen in anderen Gebieten verglichen. Gams2Besonders in selten überfolgen, deckungsarmen, großflächig freien Gebieten oberhalb der Waldgrenze (wie sie am Christlumkopf zu finden sind) zeigte das Gamswild heftige Fluchtreaktionen bereits auf große Distanzen, wobei die Böcke weit weniger sensibel auf Störungen zu sein schienen als Geißen und Kitze. Bei den Beobachtungen am sehr intensiv beflogenen Loser konnten deutliche Anpassungseffekte (Habituation) festgestellt werden, wobei sich diese Gewöhnung auf ein eingeschränktes, bei Schönwetter dauernd überflogenes Gebiet beschränkte. Jedoch auch außerhalb dieses Geländes waren die Reaktionen deutlich geringer als jene am Christlumkopf. Am kritischsten für das Gamswild und den Wald erscheint die Fliegerei dort, wo zwar immer wieder geflogen wird, nicht aber oft genug, als dass es zu einer Gewöhnung kommen kann. Im abschließenden Kapitel wurden Vorschläge für die verschiedenen lnteressensgruppen erarbeitete, die zur Verringerung der Störungen für das Wild und zur Entschärfung des Konfliktes beitragen können.

→ Ergebn. d. Forschungsproj. Achenkirch, Teile XXXV bis XXXVII (1999) A 142; S. 157–270. → Info


Nutzungspotentialanalyse KopieDr. Andreas Ottitsch war von 1992–1994 mit dem FUST-Forschungsprojekt "Nutzungspotential- und Konfliktanalyse" betraut, das auch den Hauptteil seiner Dissertation Analyse und Optimierung waldbezogener Raumnutzungen" bildet. Seine Nutzungspotentialanalyse KopieForschungsschwerpunkte bildeten integrale Landnutzungsplanung, Konfliktmanagement, Naturschutzpolitik sowie die Möglichkeiten des EDV-Einsatzes in diesen Bereichen. Zusammen mit dem Projektleiter und FUST-Lenkungsausschussmitglied Prof. Dr. Peter Glück erstellte er eine "Nutzungspotentialanalyse" für das Gebiet Achenkirch/Tirol. Ziel des von April 1992 bis Dez. 1995 durchgeführten Projekts war ein harmonisches Nebeneinander der unterschiedlichen waldbezogenen Landnutzungen im alpinen Raum

→ Ergebn. d. Forschungsproj. FUST-Tirol in Achenkirch XXXIII, Bd. A 136, 205 S. (1997) → Zusammenfassung pdf


gamsbuchDr. Josef Hamr, ein Wildbiologe aus Kanada, war für das vom FUST-Tirol gefördertes Gamswild-Projekt von 1979–1982 als wiss. Mitarbeiter tätig und schrieb seine Dissertation an der Universität GamsInnsbruck. Die Ergebnisse veröffentlichte er in der FUST-Buchreihe "Alpine Umwelt": "Seasonal Home Range Size and Utilization by Female Chamois (Rupicapra rupicapra) in Northern Tyrol, Austria" und "Vetationsnutzung durch Gamswild (Rupicapra rupicapra) in Nordtirol” (zus. mit Artur Perle). Bei markierten und durch Hornanomalien erkennbaren Gamsböcken wurden die Wanderentfernungen sowie der Aktivitätsradius im saisonalen Wandel beobachtet. Die interne Nutzung der Streifgebiete durch Gamsgeißen war in der schneefreien Zeit sehr variabel und von Vegetationsangebot, Wetterschwankungen und verschiedenen Störfaktoren abhängig.

→ Ergebn. d. Forschungsproj. FUST-Tirol in Achenkirch XV, Bd. A 78, S. 39–58 und XVI, Bd. A 78, S. 59–70 (1984) → Info